Segelwochenende am 03.-05. Mai 2019

Bei der Segeltour 2019 der PEGASUS Jugendlichen (ab einem Alter von 10 Jahren) Anfang Mai war „Jacke an und Mütze auf“  das wohl meist verwendete Kommando. Bei kalten Temperaturen und einem eisigen stürmischen Ostwind waren die Anforderungen an die Kinder und das gesamte Team ein bisschen anspruchsvoller als in den Jahren zuvor. Trotz der widrigen Umstände herrschte eine fröhliche Stimmung an Bord und alle freuten sich auf den Ausflug fernab vom Alltag.

Einen ersten Vorgeschmack bekamen wir, als wir am Freitagnachmittag den schützenden Hafen verließen und auf der Weser mit den Kindern und Jugendlichen die ersten Manöver fuhren. Bei flotten 6 Windstärken wurden alle Hände benötigt. So blieb nur wenig Zeit, um Seemannsbeine zu bekommen. Die Nacht haben wir dann im Fischereihafen in Bremerhaven verbracht und die Segelgemeinschaft war nach den Anstrengungen und der vielen frischen Luft schnell in die Kojen gefallen. Natürlich durfte die große Gutenachtgeschichte nicht fehlen, die in der Bordmesse vorgelesen wurde. Alle saßen gemütlich zusammen und brachen gemeinsam in die Phantasiewelt des ausgesuchten Buchs auf.

Am nächsten Morgen wurde es dann wieder wuselig. Frühstück zubereiten, das Schiff seeklar machen und alle Dienste, die auf einem Schiff mit so einer großen Besatzung nötig sind, hielten die Teilnehmer in Atem.

Direkt nach dem Frühstück, bei weiterhin 6 Windstärken, hieß es „Leinen los“ und die Reise wurde fortgesetzt. Diesmal war Elsfleth unser Ziel, um im Schutz des Weserfahrwassers zu bleiben und Risiken zu vermeiden. Unter Deck wurden zwischendurch Spiele und Bastelmöglichkeiten angeboten, die zum Aufwärmen genutzt werden konnten. Nach einer reinen Seezeit von 6 Stunden erreichten wir Elsfleth und legten hier vor Wind und Wellen geschützt im Hafen an der Hunte an.

Neben den allgemeinen Diensten wurde diesmal der Wunsch einiger Kinder umgesetzt und auf dem Bolzplatz das große Fußballspiel der PEGASUS Fußballmannschaft veranstaltet. Als die hungrigen Sportler wieder an Bord kamen, wartete bereits die Küchencrew mit einem gedeckten Tisch voller Köstlichkeiten. Der Abend an Bord war, wie in den Jahren davor, dem Schreiben einer Flaschenpost, dem Erzählen von Märchen (in Jugendsprache) und dem unverzichtbaren Vorlesen gewidmet.

Zu erleben, wie sich bereits ersten Gruppen gebildet hatten, die gemeinsam ihre Zeit verbrachten und sich gegenseitig halfen, ist für uns Betreuer immer eine besondere Belohnung.

Am nächsten Morgen wurde um 08:00 Uhr erneut die Leinen losgeworfen. Wir mussten gegen den Strom und mit ungünstigen Winden aus der falschen Richtung (diesmal nur 5 Windstärken) zurück nach Bremerhaven. Bei den Manövern wurde das gesamte Team gefordert und alle mussten sich gegenseitig unterstützen. Für das Mittagessen wurde auf Blexen-Reede geankert und alle konnten sich etwas von den Anstrengungen erholen.  

Nachdem wir den Anker wieder eingeholt hatten, konnten wir die letzte Strecke bewältigen und in den Museumshafen einlaufen. Hier wartete das große Reinschiffmachen, das mit viel Freude und Gelächter erledigt wurde. Die Kinder und Jugendlichen waren sich einig, dass die Reise zu kurz war und sie bald wieder losfahren wollen.
 

Als alle Kinder wieder an die Eltern übergeben waren, zogen wir als Betreuer das Fazit, dass die diesjährige Reise sowohl für die Kinder als auch für uns die Intensivste von allen war. Es gab viel Raum für Gespräche und das Aussprechen von Dingen, die sonst verschwiegen werden. Die PEGASUS Koordinatorin, die mit uns an Bord war, berichtete, Zugang zu Kindern gefunden zu haben, die sie vorher nicht hatte erreichen können.